Direkt zum Hauptbereich

Kintai und Mingė - das litauische Venedig

Kintai - der kleine Ort im Westen von Litauen, ca.20 km südlich von Klaipeda entfernt, liegt am Kurischen Haff.

Auf der anderen Seite des Haffs erstreckt sich die Kurische Nehrung -eine Landschaft aus Sanddünen


In Kintai haben wir hier zu Mittag gegessen. Frischer Fisch kommt aus örtlichem Teich (1000 Ha groß), wird dort gefangen und gleich zubereitet.
Nach dem Mittagessen sind wir nach Minge gefahren. Minge von Kintai ist nur 5 km entfernt, aber mein österreichischer Mann staunte sich über einen Kiesweg, der nicht asphaltiert war. Ich habe Spaß halber gesagt, dass bis zu diesem Fleck der Erde noch nicht das EU Geld geflossen ist. Minge scheint wirklich am Ende der Welt zu sein.
Mingė - das litauische Venedig kannte ich nur von Erzählungen, Büchern und TV Reportagen von den deutschen Sendern :-) Mein Mann, damals noch zukünftig, sammelte und speicherte alle Informationen über Litauen, die entweder in der österreichischen Presse oder im Fernseher zu finden waren. So nahm er auch eine Sendung von ARTE auf, von der Reihe "Zu Tisch in..." auf über Minge. Bitte nicht lachen, wir haben die Sendung mehrmals angeschaut und beiden war klar, irgendwann möchten wir gern diesen kleinen Ort besuchen.
Die einzige Straße des Dorfes ist der Fluss Minija. Von Kintai über Minge kursieren Ausflugsschiffe Richtung Kurische Nehrung.






Minge - ein ruhiger, stiller Ort. Von früheren Memelländern ist keine Spur mehr. Jetzt ist Minge ein kleiner Urlaubsort von reichen Litauern :-)
Es stehen immer noch alte zerfallene Häuser von alten Bewohnern zum Verkaufen. Im Winter bleibt der Ort ohne Menschen...



Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Das Gespräch mit der Kärntnerin, die Litauisch spricht

An einem sonnigen Frühlingsmorgen treffe ich mich mit der Musikwissenschaft Studentin der Uni Wien Tatjana (21 Jahre alt) aus Kärnten in einem traditionellen Wiener Kaffeehaus. "Lass uns auf Litauisch unterhalten" - schlägt sie vor. "Tatjana, bist Du aufgeregt wegen des heutigen Abends?" - frage ich sie. "Ja, sehr. Du kannst es dir gar nicht vorstellen wie sehr" - antwortet sie, zwar jedes Wort betonend aber in schönem fließendem Litauisch. Der Grund für ihre Aufregung ist Kerem Sezen, Coach und Chorleiter beim Landesjugendchor Wien, der kommen soll, um Tatjana´s Arbeit, nämlich das Dirigieren eines litauischen Frauenchores zu beurteilen. Geboren und aufgewachsen in Klagenfurt am Wörthersee hat Tatjana, soweit sie sich erinnern kann, immer gesungen, - zu Hause und im Kindergarten. Und sie hat geträumt Geige spielen zu lernen. "Tatjana, es interessiert mich sehr, wann hast Du zum ersten Mal die Bekanntschaft mit der litauischen Sprache gem...

Lina: "Ein Chor ist die Zelle der Gemeinschaft"

Der litauische Chor „Gaida“ aus Wien wurde im Herbst 2016 nach der Initiative der in Wien lebenden Litauerin,   Übersetzerin und Litauischlehrerin an der Uni Wien, Lina Pestal, gegründet. 2 Jahre lang wurde der Chor von der Tatjana Wrumnig geleitet. Während   Tatjana ihr Studium weiter in Litauen fortsetzt, wird die musikalische Leitung des Chores von der Litauerin, Musikpädagogin Lina Grigaitiene übernommen. Wir unterhalten uns über die Musik, das Chorsingen, und vor allem über die Bedeutung des Chores für das Wachstum und das Zusammenhalt der litauischen Community in Wien. Lina, ab September übernimmst Du die musikalische Leitung des litauischen Chors in Wien. Freust Du dich? An erster Stelle fühle ich mich sehr verpflichtet. Mit großer Verantwortung bereite ich mich für die neue Chorsaison vor. Auf der Suche nach dem passenden Repertoire habe ich während meines Urlaubes in Litauen   den Kontakt mit   meinen früheren Koleginnen aufgenommen. Ich lasse m...

Laima Gimbutienė "Jūros pieva" apžvalga

Esu beveik tikra, kad knygos kaip ir žmonės ateina į mūsų gyvenimus kai mums jų reikia. Kai prieš metus rašiau tekstą apie lietuvę kulinarę, gyvenančią ir dirbančią Grace, pokalbio su ja metu porą kartų buvo paminėta ir jos mama - kūrybinga, muzikali, atvira žmonėms asmenybė. Kai sužinojau, kad ši moteris yra ir vienos religinės giesmės, su kuria augo ir brendo Lietuvos katalikiškas jaunimas po Atgimimo, autorė, panorau dar labiau su ja susipažinti. Tuo metu Kopenhagoje gyvenanti Laima Gimbutienė buvo kaip tik išleidusi savo pirmąją knygą "Jūros pieva". Paprastai meilės romanų neskaitau, bet kai šią žiemą mano naktinį miegą ėmė drumsti skaitomų knygų apie partizanų kovas vaizdai, supratau, kad man reikia kažko lengvo. Lyg netyčia kažkur akys užkliuvo už žinutės, kad "Jūros pieva" autorė kartoja romano tiražą bei rašo knygos tęsinį.  Knygos herojė - keturiasdešimtmetė lietuvė Lina iš nedidelio provincijos miestelio po 18 santuokos metų paliekama vyro. Lin...