Eirini Korachai war einer der ersten Menschen, den ich nach unserem Umzug in die Südsteiermark kennenlernen durfte:
- Hallo. Ich bin Eirini Korachai, - streckte sie mir ihre Hand entgegen, und vom ersten Augenblick waren wir schon mittendrin in einem Gespräch. Ich spürte, - es gibt etwas, was uns verbindet, und nach ein paar Sätzen war mir klar, was es ist. Nämlich, das Meer. Und es ist egal, ihres liegt im Süden, und meines im Norden. Wenn sie über ihre Heimat, ein kleines Fischerdorf Limni auf der Insel Euböa spricht, finde ich mich in meiner kleinen Heimatstadt an der Ostsee wieder.
Wenn man Eirini sieht, geht einem die Sonne auf: sie strahlt, grüßt immer mit einer Umarmung, was ich mir eigentlich seit ich in Österreich lebe, und vor allem seit Corona, abgewöhnt habe, sie winkt einem Nachbar zu, wechselt paar Worte, wickelt einen sehr rasch in ein Smalltalk, hört unglaublich gut zu.
Es war nicht einfach ein Interview mit ihr zu machen, muss ich schon sagen, denn wir rutschten schnell zu den anderen Themen, wie Kindheit, Heimat, Auswanderung, Familie, und dann wieder hin zum Alltag und Kindheit...
Aber wir haben probiert.
- Eirini, wer bist du?
E.K.: Ich bin Eirini Korachai, eine Mutter, eine Ehefrau, eine Künstlerin und eine Kunstlehrerin, - stellt sich Eirini Korachai vor, und fügt gleich dazu: - Aber Eirini, als Künstlerin habe ich durch das Muttersein für einige Jahre aus den Augen verloren, und erst jetzt, wo die Kinder schon größer sind, bin ich auf dem Weg mich wieder als Künstlerin zu finden.
- Wie lange lebst du schon in Österreich?
- In Österreich lebe ich seit 16 Jahren. Unglaublich! Wir sind damals aus Griechenland umgezogen als ich schwanger mit meinem ersten Kind war. Zuerst haben wir in Graz gewohnt, und seit 2013 wohnen wir in Leibnitz.
- Am Anfang hast du gesagt, du hast dich als Künstlerin nach deinem Umzug nach Österreich verloren...
- Ja. Als wir noch in Athen gewohnt haben, und keine Kinder hatten, war ich gewohnt zu den Ausstellungen, zu den Kunstgalerien, Museen zu gehen. Mein Leben war ganz anders. Nach meinem Umzug versuchte ich weiter zu malen, und spürte innerlich den Druck, - ich muss können zwischen Muttersein und Malerei balancieren. Aber das ging nicht.
- Also, ist eine Mutter zu sein und eine Künstlerin zu sein eine Herausforderung?
- Ja, es ist sehr schwierig. Mit einem Fuß bist du in Atelier, und mit dem anderen Fuß bist du in der Küche. Das geht nicht. Zum Malen brauche ich Ruhe. Und bei meinem Versuch alles zu managen - Malerei, Familie, Alltag, Kinder entstand nur Kampf. Durch ein Schicksalsschlag, welches ich als ein Zeichen empfand, beschloss ich nur eine Mutter zu sein, bis die Zeit wieder zulässt, dass ich auch eine andere Rolle spielen kann. Und vor 5 Jahren habe ich wieder angefangen regelmäßig zu malen.
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Limni Nr 1., (Öl auf Leinwand) |
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Das Treffen (Öl auf Leinwand) |
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Overwhelming Intersections (Öl auf Leinwand) |
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Fragment von "Overwhelming Intersections" |
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