Letzte Woche fand im Literaturhaus ein sehr interessanter Literaturabend mit dem Übersetzer Cornelius Hell statt. Er übersetzt seit über 25 Jahren als einziger Österreicher litauische Literatur. Während dem Literaturabend erzählte er über die Wege, die ihn nach Litauen noch im Jahr 1984 geführt haben, seine Liebe an Vilnius, über die Besonderheiten der litauischen Sprache und über den Alltag des Übersetzers.
Der Abend wurde von Waltraud Kolb, einer Literaturübersetzerin, Komparatistin und Translationswissenschaftlerin moderiert.
Den Übersetzer Cornelius Hell kann man als einen großen Freund von Litauen bezeichnen. Für seine Tätigkeit erhielt er mehrere Preise und Auszeichnungen, unter anderen auch den Orden für Verdienste um die Republik Litauen, und 2015 die höchste Auszeichnung des Kulturministeriums der Republik Litauen.
Während der Veranstaltung erzählte er über die Besonderheiten wenn man aus einer "kleinen" Sprache übersetzt, und auch über die Schwierigkeiten. Er sagte, die Arbeit des Übersetzers ist eine Interpretationsarbeit. Das Schwierigste unter anderem sei es, dass die litauische Sprache keine Artikelsprache sei, oder dass man sich im Litauischen frei in grammatischen Zeitformen bewegt. Einzigartig findet C. Hell auch die Verwendung von "Sie" und "Du" Formen in Litauen. Er erzählte, er war schon mehrmals von Verwendung "Du" und "Sie" irritiert. So z. B. ist in Litauen sehr üblich, dass eine Frau einen Mann nur mit "Sie" anspricht, wo der Mann die Frau duzt. Das Gelächter wurde im Saal ausgelöst durch Bemerkung "bis zum bestimmten Punkt" .
Das war ein sehr interessanter Abend mit einer Persönlichkeit.
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